Anfeindungen und Angriffe auf Unterkünfte und Geflüchtete im Landkreis spitzen sich zu - es besteht Handlungsbedarf!

Gemeinsame PM des Runden Tisches Migration im Landkreis Leipzig

Die Anschläge in Böhlen vor zwei Wochen, Angriffe auf Bewohner_innen der Notunterkunft in Regis-Breitingen, ein gerade noch verhindertes Sprengstoffattentat in Borna, zeigen mit welcher Aggressivität geflüchteten Menschen bisweilen im Landkreis Leipzig begegnet wird.

Andreas Rauhut, ein Sprecher des Runden Tischs Migration im Landkreis Leipzig dazu: „ Wir verurteilen diese Taten aufs Schärfste. Keine Ängste, keine Unkenntnisse können rassistische Angriffe und Bedrohungen
rechtfertigen.“

Die Aufnahme von Flüchtlingen ist nicht nur humanitär notwendig, sondern für Landkreise auch eine gesetzliche Pflicht. Dennoch artikulieren sich immer wieder Vorbehalte und rassistische Ressentiments gegen die Unterbringung von geflüchteten Menschen. Das in manchen Orten und Regionen vorherrschende fremdenfeindliche Klima wird zusätzlich angeheizt durch rassistische Demonstrationen, wie jüngst in Wurzen und Borna.

„Die Hetze von Pegida und Co befeuert die aufgeheizte Stimmung und verkennt, dass die Gefahr augenscheinlich von gewalttätigen Teilen der Einheimischen ausgeht.“ so Andreas Rauhut weiter.

Wie die Leipziger Volkszeitung berichtete wurde in zwei Nächten hintereinander die Erstaufnahmeeinrichtung in Böhlen mit bislang noch unbekannten Geschossen attackiert. In Regis-Breitingen wurden über Betroffene und durch das Innenministerium bekannt, dass eine Gruppe bereits mehrmals Geflüchtete im Stadtgebiet angriff und verletzte.

„Wir wünschen uns eine Auseinandersetzung mit Rassismus statt Verharmlosung und eine Solidarisierung mit den Betroffenen. Es liegt an uns, an den Menschen, die im Landkreis leben sowie an den kommunalen
Einrichtungen und politischen Vertreter_innen, das gesellschaftliche Klima vor Ort zu gestalten.“ so Lena Nowak, weitere Sprecherin des Runden Tischs.

„Neben Berichten alltäglicher Beleidigungen und Bedrohungen, erreichen uns auch immer wieder positive Erfahrungen, die von Unterstützungs- und Integrationsbereitschaft der ansässigen Menschen im Landkreis zeugen. Diese gilt es ebenso zu benennen und zu stärken, weil sie dazu beitragen, die soziale Isolation der hier untergebrachten Menschen aufzubrechen. Zeigen wir auf allen Ebenen, dass alle hier Lebenden nicht nur geduldet, sondern selbstverständlich Teil unserer Gesellschaft sind“ Andreas Rauhut dazu abschließend.

Der Runde Tisch Migration Landkreis Leipzig setzt sich aus interessierten Einzelpersonen sowie Vertreter_innen verschiedener Organisationen, Einrichtungen, Initiativen und Vereinen zusammen und sieht sich als ein Ansprechpartner für die Wünsche, Sorgen und Probleme der Asylsuchenden im Landkreis. Die Ziele des Runden Tischs sind vor allem die Verbesserung der Lebensbedingungen und der Integrationsmöglichkeiten von Asylsuchenden und anderen hier lebenden Migrant_innen. Außerdem möchte der Runde Tisch die Anliegen geflüchteter Menschen auf kommunaler Ebene vertreten.

Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:

Andreas Rauhut, Flexibles Jugendmanagment Landkreis Leipzig
0177/ 5085009

Lena Nowak, RAA Sachsen e.V.
0152/ 21379348